isolierende Luftpolsterfolie

Isolierende Luftpolsterfolie

6 min lesen 25 Juli 2017
Ähnlich wie ein Weltraumanzug die Vitalfunktionen eines Astronauten sichert, bietet diese Spezialluftpolsterfolie einen optimalen Schutz vor thermischen Einflüssen. Das verrät schon die silberglänzende Farbe: Diese Luftpolsterfolie ist keine „normale Lupo-Folie“! Natürlich bietet die Folie aufgrund ihrer vielen kleinen Luftkammern die bekannte Polstereigenschaften, aber sie kann noch einiges mehr.

Die warmen Temperaturen der letzten Tage konnten einen ganz schön ins Schwitzen bringen. Gut, wer da ein schattiges Plätzchen oder eine Klimaanlage sein Eigen nennen konnte! Läuft man an einem heissen Sommertag eine Reihe parkender Autos ab, findet man die kuriosesten Schutzvorrichtungen gegen die grösste Stauhitze. Von professionellen Lösungen über den Werbegeschenk-Pappeinleger bis hin zum kunstvoll aufgespannten weissen Handtuch ist alles dabei, in dem Versuch, aus dem eigenen Auto eine Art Thermobehälter zu machen.

Doch wie verhält sich das mit hitzeempfindlichen Waren? Sobald sie verpackt sind, warten Medikamente, Laborproben und Co. auf ihren Abtransport und haben einen mehr oder weniger langen Versandweg vor sich. Neben einer passenden Polsterung, die vor Stössen schützt, wäre hier eine Isolierschicht das Richtige, die den Inhalt vor Wärme- bzw. Kälteeinflüssen bewahrt – also eine Thermo-Luftpolsterfolie?

Wenn Temperaturschwankungen schädlich sind

Denn nicht nur für das Auto und deren Insassen können Temperaturanstieg oder auch Temperaturabfall unangenehm werden. Für viele, sehr unterschiedliche Produkte, ist es wichtig, dass die Temperatur während des Transports oder des Versands nicht beziehungsweise nur möglichst wenig von der Umgebungstemperatur beeinflusst wird. Lebensmittel, Elektronik und Medikamente beispielsweise nehmen bei grösseren Temperaturschwankungen Schaden, sie sind am besten in einer Thermobox aufgehoben.

Inspiriert von der Raumfahrt

Um beispielsweise im All immer richtig temperiert zu sein, benötigt ein Raumfahrer einen entsprechenden Schutzanzug. Nur so ist er bei seinem Weltraumspaziergang sowohl vor Auskühlung als auch vor Überhitzung geschützt. Ein solcher Raumanzug ist aus mehreren Schichten aufgebaut, die aus verschiedenen Textilien, Kunststoffen und auch Metallen bestehen. Diese Schutzschichten machen den Anzug widerstandsfähig und sind wichtig für den Temperaturausgleich. Unterstützt werden sie durch die metallische Beschichtung, die die Sonnenstrahlung reflektiert. Integrierte Luftkammern „polstern“ zusätzlich den Astronaut vor Stössen z.B. durch umherfliegende kleine Meteoriten.

Spezielle Isolierfunktionen

In gleicher Weise schützt die 3-lagige Thermo-Luftpolsterfolie empfindliche Waren vor Temperaturschwankungen und Stössen. Speziell bei wärme- oder kälteempfindlichen Verpackungsgütern sollte auf eine möglichst konstante Temperatur geachtet werden. Genau diese Anforderung erfüllt diese spezielle Folie! Durch die isolierende Funktion eignet sie sich z.B. zum Auskleiden von Transportkisten, Behältern und Kartonagen, in denen empfindliche Waren wie Arzneimittel, Chemikalien oder Kosmetika transportiert werden. Von der Beschaffenheit her ist diese Folie genauso flexibel zu handhaben wie andere Luftpolsterfolien auch: Man kann sie einfach zuschneiden und zum Einwickeln oder Einschlagen der Transportwaren verwenden. Die Thermofolie sorgt hierbei für eine gleichbleibende Temperatur. Ebenso wie der Raumanzug bildet sie eine Schutzschicht um das Produkt herum und ist dabei noch wasserdicht bzw. feuchtigkeitsabweisend.

So funktioniert isolierende Luftpolsterfolie: Luft isoliert und Glanz reflektiert

Die Thermoluftpolsterfolie „bedient“ sich dabei gleich doppelt bei der Physik: Luft ist ein schlechter Wärmeleiter, das heisst, sie gibt die Erwärmung der aussen auftreffenden Sonnenstrahlen nur sehr gemächlich weiter. Für eine gewisse Zeit dient die in den Luftpolstern eingeschlossene, stehende Luft also als natürliche Barriere zwischen Wärme und Produkt: Die Wärmeströmung (Konvektion) wird unterbrochen beziehungsweise verlangsamt .

Und dieser Effekt wird durch die glänzende Oberfläche der Thermoluftpolsterfolie noch erheblich verstärkt! Denn die auftreffende Wärmestrahlung wird von der silbermetallisch glänzenden Oberfläche zu grossen Teilen direkt zurückgeworfen und reflektiert. Die Oberfläche heizt sich also nicht auf (keine Absorption der Wärme) und lässt die Luftisolation so ungehindert ihre Arbeit tun.

Reflektion, Absorption und Transmission

Man kennt das Prinzip von Rettungsdecken: Durch ihre helle, metallisch glänzende Oberfläche wird die Körperwärme des Patienten teilweise reflektiert und somit am Körper gehalten. Das schwarze, matte Gewebe des T-Shirts wiederum wird in der Sonneneinstrahlung wärmer als das weisse. Es absorbiert die Wärme (Absorption), das Gewebe des T-Shirts lässt sie Strahlung passieren (Transmission).

Hier noch ein paar Hitzeschutz-Basics fürs Auto:

Welchen Schutz bieten getönte Scheiben, Pappscheiben, Vorhänge, Sonnenblenden? Und wie bringe ich den Hitzeschutz am wirkungsvollsten an – aussen oder innen?

  • Gilt IMMER: Niemals Personen oder Tiere im parkenden Auto zurücklassen. Schon nach MINUTEN (!!!) kann das Auto in der Sonne zur Hitzefalle werden. Hier hilft auch ein leicht geöffnetes Fenster nichts!
  • Helle Flächen werfen die Hitze zurück (Reflektion), dunkle Flächen nehmen die Hitze auf (Absorption). Daher ist effektiver Hitzeschutz idealerweise silbermetallisch. Die auftreffenden Sonnenstrahlen und damit auch die Wärme werden zum Teil zurückgeworfen. Dass allerdings die Autofarbe einen entscheidenden Unterschied macht – sich also dunkle Autos schneller und stärker aufheizen – ist ein Mythos. Viel entscheidender ist die Grösse der Fensterflächen. Denn über die Fenster dringen die Sonnenstrahlen und damit die Hitze nahezu ungehindert ein.
  • Für alle Arten des Hitzeschutzes gilt: Wenn möglich aussen anbringen. Denn nur so wird die Hitze auch wirklich vor dem Auto, vor dem Gewächshaus oder vor dem Fenster aufgehalten und reflektiert.
  • Ganz klar: Frontscheibe und die vorderen Seitenscheiben müssen beim Auto während der Fahrt komplett frei sein. Sonnenblenden während der Fahrt oder dauerhaft getönte Scheiben sind lediglich an den hinteren Seitenfenstern und der Heckscheibe zugelassen. Beim parkenden Auto jedoch gilt es vor allem, die Frontscheibe abzudecken. Denn durch ihre Neigung und die schiere Grösse gelangt ein Grossteil der Hitze über die Frontscheibe ins Fahrzeug. Eine reflektierende Abdeckung aussen auf der Frontscheibe oder aber auch ein weisses Tuch als improvisierter Sonnenschutz kann beim parkenden Auto hier um ein paar Grad Abhilfe schaffen.
  • Prinzipiell gilt: Die Scheiben möglichst passgenau und vollständig abdecken. Sind die Blenden zu klein, gelangen die Sonnenstrahlen und damit die Hitze nach wie vor ins Auto. Sind sie zu gross, lassen sie sich nicht richtig anbringen.4

Silber metallischer Schutz

Die silberne „Raumanzug-Farbe“ erhält die Luftpolsterfolie übrigens durch eine metallisierte Polyesterbeschichtung. Dabei wird mittels eines Bedampfungsverfahrens eine isolierende Schicht auf die Folie aufgetragen. Diese einseitige Kaschierung  bietet eine hervorragende Wärme- und Kälteisolation: Die Metallbeschichtung reflektiert die Sonnenstrahlen und schützt die verpackten Produkte dadurch zuverlässig vor hohen Aussentemperaturen. Das bewährt sich nicht nur an heissen Tagen, sondern auch dann, wenn Waren längere Transportwege bewerkstelligen sollen um frisch „zur Landung“ anzusetzen – eben  wie Astronauten in ihren Raumanzügen. ?

Thermoverpackungen sind interessant?

Hier gibt’s Artikel zum Weiterlesen:

Wie lange hält die Isolierbox kühl? 

Kühlen mit Papier

 

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