Laut Zahlen des Bundesamts für Statistik sind für Absenzen (also Fehltage bei der Arbeit) zu einem überwiegenden Teil (42,2%) Krankheit oder Unfall die Ursache. Soweit, so «erwartbar». Auffällig ist jedoch, dass die Fehltage in den Branchen Baugewerbe sowie Verkehr und Lagerei am höchsten ausfallen. Die körperliche Belastung in diesen Bereichen führt zu vermehrten Beschwerden in Rücken, Nacken, Schulter – also zu muskuloskelettalen Beschwerden. Es liegt also im Interesse aller, auch der Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen, die Tätigkeiten zum Beispiel am Packplatz so ergonomisch wie möglich zu gestalten.
Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist Pflicht
Dazu kommt: An einem unorganisierten Verpackungsarbeitsplatz steigt das Risiko von falsch adressierten Sendungen bis zu unsachgemässer Verpackung oder Beschädigung der Produkte. Das ist so «kurz vor dem Ziel» nicht nur ärgerlich für den Hersteller und den Kunden, der auf seine Ware wartet, sondern auch teuer. Um Fehler zu vermeiden, sollte eine Optimierung in Verpackung und Versand unbedingt vom Mitarbeiter aus gedacht werden:
- Hat er alle nötigen Hilfsmittel und Verpackungsmaterialien in Griffweite?
- Bietet der Arbeitsplatz genug Fläche um Sendungen unterschiedlicher Grösse sachgerecht zu verpacken?
- Ist der Arbeitsplatz ausreichend ausgeleuchtet und sauber?
All diese Überlegungen gehören zum Fachbereich der «Ergonomie» und sind nicht nur wichtig sondern sogar Pflicht.
Denn mit der am 01.06.2015 in Kraft getretenen Arbeitnehmerschutzgesetz (kurz: ASchG) wird der Arbeitgeber in die Pflicht genommen bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen die Grundsätze der Ergonomie, also der «menschengerechten Gestaltung der Arbeit», zu berücksichtigen.
Was ist Ergonomie?
Ergonomie wird im Sprachgebrauch oft mit der Anpassung der Arbeitsmittel an die körperlichen (physiologischen) Bedürfnisse des Mitarbeiters gleichgesetzt und es entsteht der Eindruck das oberste Ziel sei es «es dem Mitarbeiter möglichst bequem zu machen». Jedoch ist Ergonomie ein weitaus breiteres Konzept, dass sowohl dem Mitarbeiter als auch dem Arbeitgeber in vielfältiger Weise dient, wie bereits die Definiton nach Wikipedia zeigt:
«Ziel der Ergonomie ist es, die Arbeitsbedingungen, den Arbeitsablauf, die Anordnung der zu greifenden Gegenstände (Werkstück, Werkzeug, Halbzeug) räumlich und zeitlich optimiert anzuordnen sowie die Arbeitsgeräte für eine Aufgabe so zu optimieren, dass das Arbeitsergebnis (qualitativ und wirtschaftlich) optimal wird und die arbeitenden Menschen möglichst wenig ermüden oder gar geschädigt werden, auch wenn sie die Arbeit über Jahre hinweg ausüben.»
Die Vorteile für den Arbeitgeber
Die Vorteile für den Arbeitgeber liegen auf der Hand:
- Weniger körperliche Belastung und Ermüdung führt zu einem geringeren Krankheits-/Ausfallrisiko
- Bessere Verhütung von Arbeitsunfällen
- Höhere Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter
- Im Hinblick auf die demografische Entwicklung berücksichtigt dies auch die alters- und alternsgerechten Gestaltung
- Höhere Benutzerfreundlichkeit führt zu weniger Fehlern und gesteigerter Produktqualität
- Geringerer Schulungsbedarf durch selbsterklärende, einfache Gestaltung von Arbeitsabläufen
- Kürzere Wege und grössere Ordnung der Hilfsmittel führt zu höheren Arbeitsgeschwindigkeit
Auch wenn die Umgestaltung von Arbeitsplätzen zunächst eine Investition bedeutet, konnten viele Firmen diese auf Grund der überwiegenden Vorteile schnell amortisieren. Ein Beispiel des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz (BGIA) beschreibt, wie die Firma Katjes durch ergonomische Montagearbeitsplätze und Hilfsmittel die jährlichen Arbeitsunfähigkeits-Tage (AU-Tage) aufgrund Muskel-Skelett-Problemen von 2011 auf 752 senken konnte. In sieben Jahren wurden so ca. 1,5 Mio. € Kosten für Arbeitsausfall gespart. (Weitere Beispiele und Details ausführlich auf der Seite der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz)
Welche Berufsgruppen sind besonders oft betroffen?
Keine Überraschung: Es gibt Berufsgruppen, die deutlich häufiger als andere von Rückenbeschwerden betroffen sind. Handwerker, Beschäftigte aus dem Baugewerbe und sehr häufig auch Altenpfleger sind täglich grosser und oft sehr einseitiger Belastung ausgesetzt.
Auch Arbeitnehmer in Lager und Versand wissen von dem „Kreuz mit dem Kreuz“: Die immer gleichen Bewegungen beim Packen einer grossen Anzahl von Kartons können auf Dauer eine erhebliche Belastung für den Rücken darstellen.
Der ergonomische Verpackungsarbeitsplatz
Dabei trägt der richtige Packtisch nicht nur zum angenehmerem, rückenschonenderen Arbeiten bei. Auch die Arbeitsabläufe werden erheblich beschleunigt! Wenn Karton, Füllmaterial, Begleitschreiben und Klebeband genau da liegen, wo der „Packer“ intuitiv zugreifen möchte, ist deutlich effektiveres Arbeiten möglich. Die Ergonomie und die Ausstattung des Packtisches ist also ein Thema, mit dem zu beschäftigen sich lohnt. Mit drei Packtisch-Systemen (System 2000, System Raja sowie das System Flex) bietet RAJA die Verpackungsarbeitsplatz-Lösung für jedes Unternehmen, ganz individuell.
Schnelltest: Welcher Packtisch passt zu meinen Anforderungen?
Die Beantwortung folgender Fragen kann eine kleine Hilfestellung auf dem Weg zum individuellen Verpackungsarbeitsplatz sein und erste „Weichen“ stellen. Kein Schnelltest ersetzt jedoch ein kompetentes Beratungsgespräch!
RAJA Packtisch-System
Bei einem eher geringerem Aufkommen an Verpackungempfiehlt sich das solide RAJA Packtisch-System mit seiner Stahlkonstruktion und 100 kg Flächenbelastbarkeit. Es entspricht höchsten Qualitätsansprüchen (Made in Germany), der dennoch vergleichsweise geringe Preis wird durch die Beschränkung auf wesentliche Funktionen und eine eher geringe Auswahl an weiterem Zubehör erreicht.
Solide und günstig, aber kaum flexibel
Die Höhe des Packtisches ist mit 850mm fix, die Anbaukomponenten sind verschraubt und lassen sich mithilfe eines Inbusschlüssels dank vorgegebener Vorlochung höhenanpassen. Die nicht variable Packtischhöhe wird jedoch dann zum wesentlichen Nachteil, wenn der Packtisch in eine Packstrasse eingebunden werden soll oder am Packtisch im Wechsel verschieden grosse Personen arbeiten. In diesem Fall empfiehlt sich das Packtisch-System 2000 oder sogar das Packtisch-System Flex.
Packtisch-System Flex
Wird extrem viel verpackt, der Packtisch wird quasi rund um die Uhr auch von verschiedenen Personen im Schichtdienst verwendet? Das Packtisch System Flex bietet allerhöchste Flexibilität: Der Packtisch ist dank Klemmschrauben von 690 mm bis 960 mm höheneinstellbar oder dank zusätzlichem Elektromotor sogar höhenverstellbar. Der Tisch kann die individuellen Einstellungen von bis zu 4 Mitarbeitern speichern, dank Knopfdruck zu Arbeitsbeginn wird aus dem Packtisch also Ihr Packtisch. Darüber hinaus erlauben die 4-seitig nutzbaren Anbauprofile auch das schnelle und werkzeugfreie Anbringen und Umhängen von einer Vielzahl an Zubehörkomponenten wie Ablageböden, Leuchten, Tastaturablage, Schneidvorrichtung, Halter für Klebebandroller und, und, und!
Ausgezeichnet für seine Ergonomie
Besonders ergonomisch: Die Komponenten des System Flex kommen dem Packer sogar entgegen! Die Anbauprofile können nämlich auch mit einer 20-Grad-Neigung montiert werden – alle am Anbauprofil eingesteckten Elemente neigen sich damit dem Anwender entgegen (Anschlagkante mitbestellen!). Das erleichtert den Zugriff und schont Rücken und Gelenke nicht nur bei kleineren Mitarbeitern. Auch an gerade montierten Anbauprofilen lässt sich extrem leicht auf verschiedene Bedürfnisse und unterschiedliche körperliche Voraussetzungen reagieren: Die Trägerarme der Regalböden lassen sich ganz einfach umhängen, von 0 Grad bis 20 Grad Neigung ist hier alles möglich.
Diese Anpassungsmöglichkeiten haben auch die IGR e.V. (Interessengemeinschaft der Rückenschullehrer e.V.) überzeugt: Das System Flex ist das einzige Packtisch-System, das mit dem Prüfzertifikat „Ergonomisches Produkt“ ausgezeichnet wurde!
Packtisch-System 2000
Man könnte ihn als die „gemässigte Mitte“ bezeichnen: Das umfangreiche Zubehörprogramm bietet zahlreiche Ausbau- und Nachrüstmöglichkeiten und nimmt es mit bis zu 300 kg Flächenbelastung auf. Das Packtisch-System 2000 bietet exzellente Stabilität und ist dabei, in Massen, flexibel. Es ist 2000 ist mittels Klemmschrauben stufenlos höhenverstellbar zwischen 690 und 960 mm. Schrägböden für den ergonomischeren Zugriff sind ebenfalls erhältlich.
Individuelle Anpassungen möglich
Die kleine Einschränkung im Vergleich mit dem Packtisch-System Flex: Da die einzelnen Komponenten verschraubt werden, ist die individuelle Anpassung ein wenig aufwändiger. Die wenigsten werden vor Arbeitsbeginn erst einmal „schrauben“ wollen. Für die Schrägböden gilt ähnliches: Bereits beim Kauf muss die Entscheidung fallen, ob und welche Komponente schräg gestellt werden soll. Arbeitet am Packtisch in der Regel immer ein und dieselbe Person, bietet das System sicherlich ein ausreichendes Mass an Flexibilität. Soll der Packtisch innerhalb eines Arbeitstages jedoch an verschiedene Personen oder auch an verschiedene Arbeitsabläufe angepasst werden, ist das Packtisch-System Flex die deutlich einfachere Variante.
Der Packtisch als behindertengerechter Arbeitsplatz
Zusätzlich ist das SYSTEM 2000 übrigens schon in der Standardversion in über 70 Prozent der Fälle ein behindertengerechter Arbeitsplatz. Darüber hinaus kann SYSTEM 2000 durch den Ein- und Anbau zusätzlicher Komponenten auf die individuellen Bedürfnisse eines behinderten Mitarbeiters – zum Beispiel eines Rollstuhlfahrers – zugeschnitten werden. Es gibt die Möglichkeit des Einbaus einer pneumatischen Hebeeinheit. Oder einfach Schieben statt Heben mit der integrierten Rollenbahn.
So viel Flexibilität hat ihren Preis. Spielt die Kostenfrage in der Kaufentscheidung die grösste Rolle, ein gewisses Mass an Flexibilität muss aber gewährleistet sein, dann sollten Sie sich über das Packtisch-System 2000 informieren.
Lohnt sich die Investition in einen ergonomischeren Packplatz?
Wenn Sie sich immer noch fragen, ob ein kompletter Verpackungsarbeitsplatz eine gute Investition sind, können Sie sich die Zahlen im Fehlzeitenreport 2021 des BFS ansehen. Die Daten sind zwar schon ein wenig älter, haben sich in den letzten Jahren jedoch kaum zum Besseren entwickelt: Hochgerechnet leiden in der Schweiz 425’000 männliche und 237’000 weibliche Angestellte unter arbeitsbezogenen Rückenschmerzen – und die arbeitsbezogenen Kosten aufgrund Beschwerden im gesamten Bewegungsapparats liegen, geschätzt, bei über 3 Milliarden Schweizer Franken.
Ohne die oben genannten, positiven Effekte eines gut organisierten Arbeitsplatzes zu berücksichtigen, lohnt sich die Anschaffung also bereits, wenn Sie dadurch nur wenige Arbeitsunfähigkeitstage vermieden haben. Das klingt nach einem Gewinn für alle Beteiligten.
Gut geschrieben. Echt toll. Danke.
Vielen Dank für das Lob 🙂
Super geschrieben.Vielen Dank.
Gute Arbeit. Danke.
Super geschrieben.Vielen Dank.
Vielen Dank für den tollen Artikel.
Aber immer gerne 🙂
Toller Artikel…
Wir freuen uns über Ihr Lob, danke schön 🙂
Interessanter Artikel.
Dankeschön 🙂
Super geschrieben.Vielen Dank.
Vielen Dank!