Jetzt ist er da der Frühling. Die Tage sind wieder länger, die Sonne scheint heller und es wird wärmer. Soweit so gut, aber mit der strahlenden Sonne sieht man auf einmal auch den ganzen Dreck der sich in den dunklen Wintermonaten in den Ecken und an den Fenstern gesammelt hat. Zeit für den Frühjahrsputz!
Und der hat eine lange Tradition!
Geschichte des Frühjahrsputz
Bereits die alten Römer sollen im Februar den Winter hinausgeputzt haben, denn Februare bedeutet reinigen.
Im Judentum soll zu Pessah, dem ersten Vollmond im März oder April, wird das ganze Heim geputzt im Andenken an den überstürzten Auszug aus Ägypten. Dann damals ging alles so schnell das noch nicht einmal die Zeit zur Säuerung des Brotes blieb. Daher wird auch noch der letzte Brotkrümel im Haus entsorgt, denn zur Zeit des Pessahfestes ist es den Juden verboten gesäuerte Speisen (alle Nahrungsmittel aus Weizen, Hafer, Roggen, Gerste oder Dinkel) zu essen. Auch in anderen Kulturen wird im Frühling geputzt. Die Chinesen beispielsweise putzen um die Dämonen des vergangenen Jahres oder des Winters, die sich im Schmutz verstecken auszuputzen und den guten Geistern des neuen Jahres Platz zu machen.
Was auch immer die kulturellen oder geschichtlichen Hintergründe sind, der Brauch konnte sich schon aus ganz pragmatischen Gründen so lange halten. Denn in den vergangenen Jahrhunderten wurde mit offenem Feuer geheizt und gekocht, der Russ des Feuers lagerte sich an Wänden, Möbeln und Böden ab. Sobald die Heizperiode zu Ende war, wurde im Frühjahr das ganze Haus auf den Kopf gestellt und geputzt um den Russ zu entfernen.
Diese Tradition hat sich bis heute gehalten, im Frühling wird das Haus geputzt. Mit unserem 8-Punkte-Plan gelingt der Putzmarathon garantiert.
1. Planung und Vorbereitung
Ein Frühjahrsputz will gut geplant sein, denn je nach Grösse des Gebäudes benötigt man viel Zeit und man sollte Schritt für Schritt vorgehen. Vor dem Putzbeginn überlegen was sauber gemacht werden soll und was dafür benötigt wird. Für den Frühjahrsputz sollte man folgende Grundausstattung haben:
- Reinigungstücher und zwar für jeden Raum bzw. Anwendungsbereich ein eigenes Tuch, zum Beispiel sortiert nach Farben Toilette: rot, Bad: gelb, Küche: grün und restliche Oberflächen: blau.
- Microfasertücher zum Staubwischen zur fussel- und staubfreien Reinigung
- Schwämme für die hartnäckigen Stellen
- Wischtücher oder Zeitungspapier für die Fensterreinigung
- Staubsauger, Besen und Wischmop bzw. Bodentücher für die Bodenreinigung
- Kunststoffeimer
- Putzmittel:
- Allesreiniger geeignet für fast alle Oberflächen und Böden
- Sanitär- und WC-Reiniger für die Toilettenreinigung
- Scheuermilch gegen den hartnäckigen Schmutz
- Glasreiniger für die Fenster
- Haushaltshandschuhe
- Fensterwischer für die Fensterreinigung und WC-Bürste für die Toilette
2. Gründlich Aufräumen und systematisch vorgehen
Vor jedem Frühjahrsputz sollte aufgeräumt werden. Die perfekte Gelegenheit, um ein paar überflüssige Staubfänger loszuwerden und gründlich auszumisten bzw. den angesammelten Papierstapel auf dem Schreibtisch abzuheften und zu ordnen. Mit farbigen Müllsäcken können Sie den Abfall auch gleich sortieren. Vor dem Putzen natürlich alle Flächen die gereinigt werden sollen Freiräumen.
Das Ah und Oh beim Grossreinemachen ist: systematisch vorgehen. Wer einfach so drauflos putzt, läuft Gefahr gerade geputzte Räume wieder zu verschmutzen. Beim Frühjahrsputz sollte man Schrittweise vorgehen und sich Raum für Raum vornehmen. Dabei gilt die Faustregel Küche, Waschräume bzw. Toiletten und Flure zum Schluss, schliesslich nutzen sie beim Putzen noch die Wasserhähne die sich in der Regel in Waschräumen und Küche befinden und die einzelnen Räume sind meist nur über den Flur zu erreichen.
3. Putzstart Staubwischen
Das Staubwischen eignet sich prima für den Start. Der aufgewirbelte Staub kann dann später aufgesaugt werden. Die allgemeine Faustregel beim Putzen: immer von oben nach unten bzw. von hinten nach vorne wischen. Fürs Staubwischen empfiehlt sich ein Reinigungstuch mit Microfaser-Vlies, es ermöglicht eine staub- und fusselfreie Reinigung. Am besten trocken den groben Staub abwischen und dann mit feuchtem Tuch nachwischen. Beim Frühjahrsputz sollte die Aufmerksamkeit auch auf den Ecken liegen die sonst ignoriert werden, etwa der Boden unter dem Sofa, Heizkörper, Bücher, Lichtschalter, Türklinken und Fenstergriffe, denn gerade hier sammeln sich Staub und Bakterien.
4. Böden saugen und wischen
Die Böden zunächst mit dem Staubsauger von Staub und Schmutz befreien. Vor dem Saugen eventuell vorhandene Treppen mit dem Besen von oben nach unten kehren. Der Dreck der dabei unten landet kann dann anschliessend mit dem Sauger entfernt werden, auch Spinnweben in den Ecken lassen sich gut mit einem langen Besen entfernen. Beim Frühjahrsputz empfiehlt es sich Teppiche und Fussmatten vor dem Saugen einmal gründlich im Freien auszuklopfen.
Nach dem Saugen ein Bodentuch oder einen Wischmop in vorbereitetes Wasser mit Fussbodenreiniger tunken und die Böden nebelfeucht wischen.
5. Fenster putzen
Die Fenster immer nach dem Staubwischen und –saugen angehen, damit keine Staubpartikel an den feuchten Oberflächen kleben bleiben. Wichtig beim Fensterputzen: nicht bei direktem Sonnenschein putzen, denn das Wasser verdunstet dann sofort und hinterlässt unschöne Schlieren. Die Fenster also idealerweise bei leichter Bewölkung putzen. Vor der Glasfläche die Fenster und Türrahmen entstauben und mit einem feuchten Tuch abwischen. Zum Fensterputzen am besten einen Eimer mit klarem Wasser bereitstellen. Mit einem weichen Schwamm oder einem speziellen Einwascher das Fenster zunächst mit klarem Wasser abwaschen. Bei grossen Fenstern bietet sich das Arbeiten mit Teleskopstangen an. Mit der rauen Oberfläche des Microfasertuches den groben Schmutz entfernen. Anschliessend das Fenster mit Glasreiniger einsprühen, mit dem Fensterwischer abziehen und mit dem Poliertuch oder der glatten Oberfläche des Microfasertuches die Schlieren und Streifen entfernen und polieren.
6. Küche und Badezimmer putzen
Auch in der Küche und Waschräumen sollte zunächst ausgemistet werden, alte Lebensmittel aussortieren und die Schränke, Schubladen und Ablagen reinigen. In der Küche ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um den Kühlschrank zu reinigen und die Tiefkühltruhe über Nacht abzutauen, denn die meisten Bakterien sterben nicht bei Minustemperaturen, sie ruhen lediglich. Nach dem Abtauen mit verdünntem Essigreiniger auswischen.
Den groben Schmutz in der Küche mit Scheuermilch entfernen, aber darauf achten dass es sich um kratzfeste Oberflächen handelt. Für Küche und Bad immer verschiedene Tücher verwenden und zwischen Tüchern für die Toilette und die restlichen Oberflächen unterscheiden.
Für die Reinigung der Toiletten sollten Gummihandschuhe getragen werden und einen speziellen Sanitär- bzw. WC-Reiniger nutzen. Die Toilettenschüssel vor dem Abschrubben mit der Toilettenbürste mind. 5 Minuten mit Kloreiniger einweichen und nach dem Reinigen trocken polieren, denn eine feuchtwarme Umgebung ist der ideale Ort für die Vermehrung von Viren und Keimen. Aus hygienischen Gründen sollten die Handschuhe nach der Nutzung umgedreht getrocknet werden, damit sich keine Bakterien im feuchtwarmen inneren vermehren können.
In grossen Gemeinschaftsduschen empfiehlt es sich einen Wasserschieber bereit zu stellen. Stehende Wasserlachen können damit nach jeder Nutzung weggewischt werden.
7. Flur und Hauseingang reinigen
Erst ganz zum Schluss sollten die Böden in Fluren und Hauseingängen gereinigt werden. Vor dem Saugen des Flures noch einmal gründlich die Fussmatte ausklopfen. In Gebäuden die während dem Putzen genutzt werden, immer daran denken auf nassen Böden Warnaufsteller aufzustellen, um Unfälle zu vermeiden.
8. Der Feinschliff zum Schluss
Wenn alle Böden getrocknet sind, daran denken die Hygieneartikel wieder aufzufüllen. Die Mülleimer in Küche und Bad mit den passenden Müllsäcken versehen. Die Handtuchspender mit den entsprechenden Handtüchern bestücken und, ganz wichtig: ausreichend Klopapier auf der Toilette nachfüllen. Und damit der Duft nach frisch geputzten Räumen nicht gleich wieder verfliegt – ein Lufterfrischer wirkt wahre Wunder.
Bevor man sich angesichts der blitzenden Räumlichkeiten zurücklehnt und in die verdiente Kaffeepause geht, die Reinigungsutensilien nicht vergessen. Die benutzten Lappen und Microfasertücher bei mindestens 60 Grad ohne Weichspüler in der Waschmaschine waschen und die Schwämme entweder wegwerfen oder in der Mikrowelle erhitzen, um die Keime abzutöten – allerdings nur wenn Sie kein Metall enthalten.
Danke für den guten 8-Punkte-Plan. Jetzt muss nur noch Motivation zum Putzen her… Habt ihr da auch Tipps? 🙂 Sonst hole ich mir wieder einen Profi ins Haus.
Ja, das mit der Motivation ist immer so eine Sache…Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude: Also einfach das Ergebnis im Hinterkopf behalten, am Ende ist alles Blitzblank. Sollte das nicht funktionieren, hilft wohl wirklich nur der Profi 🙂