Lagerfahrzeuge

Lagerfahrzeuge für den effizienten Betriebsablauf

12 min lesen 13 Juni 2019
Lagerfahrzeuge sind für die meisten Unternehmen, die mit Waren und Produkten arbeiten, unerlässlich. Der Einsatz solcher Fahrzeuge ermöglicht den sicheren Transport von Produkten und Materialien von der Herstellung über das Lager, den Vertrieb bis hin zum Einzelhandel. Die richtige Ausstattung beim Umgang mit Lasten ist wichtig, um die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Zudem tragen Transportgeräte zur Effizienz bei und schützen Gegenstände vor unnötigen Schäden.

Wir werfen einen Blick auf die verschiedenen Transportgeräte, von der manuellen Sackkarre über die Transportkarre bis zum angetriebenen Gabelhubwagen und zeigen wie mit dem passenden Lagerfahrzeug Prozesse und Abläufe effizient und sicher abgewickelt werden.

Schwere Lasten mit der Sackkarre einfach Transportieren

Sackkarren dienen dazu, Waren von einem Ort zum anderen zu transportieren. Das kann ein Stapel schwerer Kisten oder Maschinen sein oder aber der Transport von schwerem Gepäck an Flughäfen oder Bahnhöfen. Dass Stapelkarren das Anheben und Transportieren von Lasten deutlich erleichtern, ist hinreichend bekannt. Aber warum? Die geniale Erfindung, macht sich gleich zwei bahnbrechende physikalische Entdeckungen zunutze: Das Rad und den Hebel! Dank der Hebelwirkung wäre es theoretisch möglich, die Welt aus den Angeln zu heben, wusste schon Archimedes rund 250 Jahre vor Christus. Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach: Arbeit ist gleich Kraft mal Weg.

Dabei gilt: Die Kraft, die zum Heben des Gewichts nötig ist, ist abhängig von der Länge des Weges zwischen Gewicht und Hebelpunkt. Ein einfaches Bild: Je weiter aussen ein Kind auf der Wippe sitzt, desto mehr Kraft muss eingesetzt werden, um die Wippe in die Waagerechte zu bekommen. Je kürzer wiederum der Weg zwischen Gewicht und Hebelpunkt, desto einfacher lässt sich das Gewicht anheben. Das Gewicht eines Artikels wird also genutzt und über die Räder der Sackkarre balanciert, so dass es leicht transportiert werden kann.

Der Hebeldrehpunkt

Bei der Sackkarre ist der Hebeldrehpunkt in der Radnabe. Die Ladefläche (oder Schaufel, Plattform…), auf der das Gewicht ruht, befindet sich zur optimalen Kraftnutzung in unmittelbarer Nähe. Abhängig von der Materialbeschaffenheit des Transportkarrens (zum Beispiel Aluminium, Stahlrohr, Edelstahl oder schlagfester Kunststoff) lassen sich nun erhebliche Gewichte einfach anheben und transportieren. Bei RAJAS aktuell „stärksten“ Stapelkarre beträgt die maximale Nutzlast 350kg – ohne „Physik“ wären hier mindestens zwei oder drei Personen zum Heben nötig! In Lager und Logistik ist die Stapelkarre somit ein unverzichtbarer Helfer: Sie spart Kraft und schont zudem Rücken und Gelenke, da die Gewichte nicht vom Boden angehoben werden müssen – ein entscheidender Beitrag zur Arbeitssicherheit! Auch lassen sich mithilfe der Stapelkarre gleich mehrere Kartons „aufhebeln“ – einen ganzen Stapel eben!

Wer hat’s erfunden?

Wer die Sackkarre wann erfunden hat ist nicht bekannt.  Frühe Sackkarren gab es vermutlich bereits in der Antike. Ihre Hochzeit hatten die Karren wohl im 18. Jahrhundert, wo sie in Häfen weltweit gute Dienste leisteten. Die damals meist genutzte Gebindeform, der Sack, gefüllt mit Schüttgut wie Kaffee, Mehl oder Gewürzen, musste nicht mehr mühsam geschultert werden. Speziell in den Lagern der Handelshäuser waren die anfangs komplett aus Holz gefertigten Sackkarren unentbehrlich, konnten mit Ihnen doch viele Säcke gleichzeitig transportiert werden. Heute werden in der Regel Stapelkarren genutzt, da mittlerweile eher in stapelfähigen Kisten, Kartons oder Gebinden verpackt wird. Dennoch werden sie immer noch als Sackkarren bezeichnet.

Unsere Schweizer Nachbarn nennen die Sackkarre übrigens liebevoll Sackrolli und in Österreich heisst sie Sackrodel, Bierrodel oder einfach nur Rodel.

Schon gewusst?
Die Sackkarre ist quasi der Pate für den Rollkoffer! Robert Plath, früher Pilot bei Northwest Airlines liess sich von den Sackkarren die in den Flughäfen bereits lange zum Transportieren von Waren genutzt wurden inspirieren und brachte 1987 den ersten Koffer mit Rollen auf den Markt.

Vielfalt von Stapelkarren

Die Welt der Stapelkarre ist sehr vielfältig. Neben dem Klassiker für Pakete oder Getränkekisten, gibt es Modelle für Veranstalter, mit denen ein halbes Dutzend gestapelter Stühle durch die Hallen gefahren werden kann. Reifenhändler beispielsweise nutzen Karren, an die zwei schwenkbare Greifschienen montiert sind, mit denen sich mehrere Reifen transportieren lassen. Für Fässer und Gasflaschen gibt es Modelle, die so geformt sind, dass sie den Rundkörpern Halt bieten.

Je nach Einsatzgebiet, kann auch zwischen mehreren Schaufelformen und -grössen gewählt werden. Paketdienste beispielsweise bevorzugen aufgrund ihres geringen Gewichtes häufig Rohrschaufeln, die Gitterrosten ähneln. Müssen schwere Güter transportiert werden, empfiehlt sich eine Spatenschaufel, die es in verschiedenen Grössen gibt. Die Oberfläche der Schaufel hat meist ein Profil, damit die Ladung nicht zur Seite abrutschen kann.

Auch bei der Bereifung gibt es Unterschiede: Harte Vollgummibereifung ist für glatte, ebene Böden am Besten. Müssen häufig Stufen überwunden werden dämpft Luftbereifung die Stösse. PU-Schaumreifen hingegen sind besonders Pannensicher, da sie stichunempfindlich sind.

Sackkarren richtig bedienen

Sackkarren ermöglichen es einem einzelnen Lagerarbeiter, Dinge zu bewegen, wo sonst zwei oder drei Personen mit anpacken müssten!

Für die richtige Handhabung ist etwas Übung erforderlich:
Sowohl Stapler als auch die Räder sollten vor dem Gebrauch überprüf werden, um sicherzustellen, dass diese nicht beschädigt sind. Zusätzlich darf die Ladung die Gewichtsgrenze des Sackkarren nicht überschreiten. Die Last muss vorsichtig auf die Spitze der Schaufel (das flache Metallstück, das auf dem Boden aufliegt) gestellt werden, damit sie angehoben werden kann. Vergewissern Sie sich, dass die Ware gesichert ist, bevor Sie die Oberseite der Sackkarre vorsichtig zu sich ziehen und mit dem Fuss mit Hilfe der Trittmulde nach vorne drücken.

Da Sackkarren keine formelle Schulung für die Bedienung erfordern, ist es wichtig, sich im Umgang sicher zu fühlen und genau zu wissen, wie man den Sackkarren benutzt. Wenn Sie weitere Fragen oder Bedenken haben, sprechen Sie vor der Inbetriebnahme mit ihrem Vorgesetzten oder dem Hersteller der Sackkarre.

Die Treppenkarre

Wer schon mal eine Waschmaschine in einen Altbau im 5. Stock transportiert hat, der wird sie zu schätzen wissen: die Treppenkarre. Drei robuste Gummirollen sind sternförmig auf einer drehbaren Achse angeordnet und ermöglichen so das Transportieren auch schwerer und sperriger Ware über so manches Hindernis. Selbst steile Treppen lassen sich mit der „stärksten“ Stapelkarre überwinden. Besonders empfehlenswert sind sie daher für kleinere Umzugsunternehmen oder für Lieferanten von „weisser“ Ware wie Kühlschränke oder eben Waschmaschinen. Denn gerade sie wissen nie so genau was auf sie zukommt. Schliesslich gibt es immer noch zahlreiche Altbauten ganz ohne Aufzug!

Der Lagerhelfer schlechthin: Palettenhubwagen

Wie der Name schon sagt, sind Palettenhubwagen Maschinen zum Heben und Bewegen von Paletten. Wie ihr grosser Bruder der Gabelstaplers werden sie dafür verwendet, Paletten bzw. palettierte Waren im Lager zu bewegen. Unterschieden werden zwei Hauptarten: manuelle und elektrische Hubwagen. Die manuellen Palettenhubwagen werden häufig in Lagern und im Einzelhandel eingesetzt.

Im Gegensatz zum Gabelstapler verfügt der Hubwagen über keinen eigenen Antrieb sondern wird durch reine Körperkraft gesteuert. Auch angehoben werden die Lasten manuell: Mit Hilfe der Hydraulik werden mit den RAJA Hubwagen Lasten von bis zu 2.500 Kilogramm Nutzlast ohne Mühe gehoben und bewegt. Das Eigengewicht eines Palettenhubwagen ist nicht unbedingt ein Hinweis darauf, wie viel er heben kann.Der Palettenhubwagen mit Schnellhub aus unserem Sortiment wiegt beispielsweise 65 kg bei einer maximalen Tragfähigkeit von 2.500 kg. Entscheidend ist der Verwendungszweck des Hubwagens, also das Gewicht der Ware,  die vom Hubwagen transportiert werden muss. Die Gabellänge variiert von 800 bis 1150mm, in Anlehnung an die Paletten-Normmasse. RAJAs „Kleinster“ ist mit einer Gabellänge von 800mm ideal für das Rangieren auch auf engem Raum gemacht – er nimmt es mit der grossen Europalette einfach quer auf und passt so auch in den Personenaufzug und auf die LKW-Ladefläche.

Wie bei Sackkarren erfordert die Verwendung eines Gabelhubwagens keine formelle Schulung. Für Hubwagen sollte immer eine Unterweisung stattfinden, die Mitarbeiter über die Funktion der Geräte informiert und ihnen mögliche Gefahren aufzeigen, die mit der Verwendung verbunden sind.

Schritt-für-Schritt: Wie funktioniert ein Palettenhubwagen?

Wie bei Sackkarren erfordert die Verwendung eines Gabelhubwagens keine formelle Schulung. Für Hubwagen sollte immer eine Unterweisung stattfinden, die Mitarbeiter über die Funktion der Geräte informiert und ihnen mögliche Gefahren aufzeigen, die mit der Verwendung verbunden sind.

-1- Auf Schäden überprüfen

Vor dem Gebrauch des Hubwagens sollten die Karosserie und die Räder überprüft werden, ob sie in gutem Zustand und nicht beschädigt sind.

-2- Maximale Ladung beachten

Die maximale Ladung des Palettenhubwagens muss bekannt sein um sicher zu stellen, dass das Gewicht der Ladung, die bewegt werden soll, diese nicht überschreitet.

-3- Anheben der Gabeln

Mit dem Bedienhebel am Griff kann die Gabel auf und ab bewegt werden. Wenn der Palettenhubwagen in Position ist, wird der Hebel auf die Position „Heben“ gestellt, wodurch die Gabeln angehoben werden.

-4 – Fahren

Wenn sich die Gabeln und die Last auf der gewünschten Höhe befinden, stellen sie den Hebel auf die dritte Position „Fahren“. Der Hubwagen kann nun bewegt werden.

Die Mechanik eines Hubwagens

Manuelle Palettenhubwagen sind in der Lage, schwere Lasten hydraulisch zu heben und zu bewegen. Wenn der Entriegelungshebel gezogen wird, gibt er die Hydraulikflüssigkeit frei und senkt die Gabel ab. Die Aktion des wiederholten Ziehens des Griffs erhöht den Druck in der Hydraulikflüssigkeit und hebt die Gabel und die Last an.

Manuelle Palettenhubwagen können sowohl geschoben als auch gezogen werden, die meisten Menschen können jedoch deutlich mehr Gewicht drücken, als sie ziehen können.

Der Hubwagen mit Waage

Gerade im Export muss das Gewicht der Palette häufig auf dem Frachtbrief angegeben werden. Das bedeutet: Vor dem Verladen noch ein Zwischenstopp auf der Waage. Im Idealfall kennen Sie dabei das Gewicht Ihres Hubwagens und können es im Anschluss an das Wiegen einfach vom Gesamtgewicht abziehen, sonst müssen Sie die Palette auf der Waage erst ab- und dann wieder aufladen. Eine andere Möglichkeit wäre es, das Gewicht jedes einzelnen Packstücks mit der Paketwaage zu ermitteln und die einzelnen Positionen zu addieren.

Einfacher ist das Arbeiten mit einem Palettenhubwagen mit Waage! Direkt am Hubwagen integriert befindet sich eine Digitalwaage mit Brutto- und Netto-Gewichtsanzeige. Durch die automatische und manuelle Nullstellung der Waage kann bequem auf die bereits „aufgegabelte“ Palette zugeladen werden. Auch das Aufaddieren mehrerer Paletten hintereinander und somit das Feststellen des Ladungs-Gesamtgewichtes in nur einem Arbeitsschritt ist mit dem Wiegehubwagen möglich. Gerade bei einem hohen Warenumschlag lohnt sich die Anschaffung eines Palettenhubwagen mit Waage.

Warum der Hubwagen auch Ameise heisst

Umgangssprachlich wird der Hubwagen ja auch als Ameise bezeichnet: das kleine Krabbeltier ist dafür bekannt, dass es Erstaunliches leistet: Obwohl die Ameise gerade einmal 10 Milligramm wiegt, kann sie bis zu dem 100fachen ihres Körpergewichtes tragen! Um es mit dem kleinen Insekt aufnehmen zu können, müsste ein Mensch schon einen mehr als ausgewachsenen Elefanten hochheben! Unser belastbarster Hubwagen nimmt es immerhin mit 2.500 Kilogramm Nutzlast auf, das entspricht rund 45mal seinem Körpergewicht. Beachtlich!

Zur Rehabilitierung der Leistungskraft des Menschen liefert Wikipedia übrigens Entlastendes: Wäre die Ameise so gross wie ein Mensch, wäre sie (dank des Zusammenhangs von Masse, Länge und Kraft)  in der Lage 40 Kilogramm zu heben. Wir sind also sozusagen alle Ameisen! 🙂

Transportwagen und Transportroller

Wer kennt das nicht aus eigener Erfahrung: Man möchte nur mal eben schnell ein paar Sachen von A nach B tragen… Doch ehe man es sich versieht, hat man schon wieder beide Hände voll und müht sich ab, alles doch noch irgendwie zu schultern und heil an seinen Bestimmungsort zu befördern. Das ist nicht nur mühselig und holprig, sondern kann unter Umständen auch gefährlich sein! Im Alltag z.B. im Supermarkt würde man nun auf einen Einkaufswagen zurückgreifen. Und wie sieht es im beruflichen Umfeld aus? Auch hier gibt es praktische Helfer mit Rollen, die regelrechte Allrounder sind! Transportwagen und Transportroller sind für viele Einsatzzwecke und für unterschiedliche Traglasten geeignet und sorgen dafür, dass selbst schwere oder sperrige Gegenstände komfortabel und sicher manövriert werden können.

Betriebsinterner Warentransport

Ob Plattformwagen, Transportroller oder Gitterwagen, ohne grossen Kraftaufwand bewegen diese Transporthilfen alle Lasten an die gewünschte Stelle. Das gilt für Kisten, Postpakete und Versandgüter ebenso wie für Werkzeuge, Maschinenteile oder sonstige Gerätschaften. Etagenwagen lassen sich dazu noch gleich auf mehreren Ebenen bestücken z.B. mit Kommissionierware. Das ist besonders praktisch, wenn Ware am Arbeitsplatz zusammengestellt und dann in den Versand transportiert werden soll. Alles, was betriebsintern befördert werden muss, wird durch diese Art Handling-Zubehör mobil und flexibel einsatzbereit. Als Ausstattung passen die Wagen in die unterschiedlichsten Unternehmenszweige, denn sie eignen sich nicht nur für die Industrie, die Produktion und den Versand, sondern sind echte Allroundtalente im Lager, der Werkstatt oder im Büro.

Bei der Anschaffung eines Transportwagens sollte auf folgende Punkte geachtet werden:

  • Je nach Einsatzgebiet sollten Sie ein Augenmerk auf die maximale Traglast legen: Je schwerer die zu transportierenden Gegenstände, desto robuster und widerstandsfähiger muss auch das Beförderungsgerät sein.
  • Rutschsichere Oberflächen sind von Vorteil, vor allem wenn z.B. Flüssigkeiten in Behältern oder Ähnliches damit bewegt werden.
  • Einfaches Schieben und Lenken ermöglicht zudem einen flexiblen, wendigen Einsatz, gerade wenn beispielsweise schmale Gänge wie in Bibliotheken bedient werden sollen.
  • Damit alles rund läuft sind leichtläufige, geräuscharme und abriebfeste Rollen von Vorteil

 

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