Geschenk zu Weihnachten

Schön verpackt ist schon gewonnen

3 min lesen 19 November 2018
Wer als erstes auf die Idee kam, Geschenke kunstvoll einzupacken, war zweifelsohne ein Genie. Zugleich hat er oder sie eine Tradition begründet, die unsere Geschenkkultur bis heute prägt – und nicht nur aus ästhetischen Gründen.

Woran erkennt man ein Geschenk?

Würden wir jetzt auf die Strasse gehen und eine spontane Umfrage unter Passanten starten: „Woran erkennen sie ein Geschenk?“ Die meistgenannte Antwort wäre, jede Wette:

Am Geschenkpapier!

Und das liegt nicht etwa daran, dass wir uns bereits wieder der Adventszeit nähern. Das Ein- und Auspacken ist vielmehr ein so elementarer Bestandteil unserer – Achtung! – Geschenkkultur geworden, dass wir sogar das Gefühl haben, etwas sei erst dann ein richtiges Geschenk, wenn es auch hübsch eingepackt wurde.

Erst die Verpackung macht das Geschenk

Das ist bemerkenswert – wenn auch nicht ganz überraschend. Für das Einpacken von Präsenten gibt es jedenfalls gute Gründe – und die sind sowohl psychologischer als auch ästhetischer Natur. Denn, Hand aufs Herz, was wir verschenken, ist häufig weder ein Unikat noch besonders originell – auch wenn wir es mit (hoffentlich) viel Liebe und Bedacht ausgesucht haben. Was ein Geschenk jedoch in jedem Falle einzigartig machen kann, ist eine originelle und liebevolle Verpackung. Sie unterstreicht nicht nur den emotionalen und ideellen Wert unseres Geschenks, sondern sorgt darüber hinaus auch für: Spannung!

Vorfreude aufs Geschenk steigern mit Verpackung

Im Grunde ein ziemlich banaler psychologischer Kniff: Das Auspacken schafft eine Mini-Dramaturgie mit eigener Spannungskurve und Überraschungsmoment. Nur ein Spielverderber oder phantasieloser Banause würde uns diesen zusätzlichen Genuss verwehren und seine Präsente einfach nackt und unverpackt hinstellen: „Da. Für Dich.“

Zumal wir heute wirklich aus dem Vollen schöpfen können: Unserer Phantasie und Verpackungslust sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Das zeigt allein ein Blick in unser Geschenkverpackungssortiment bei RAJA. Und jedes Jahr kommen neue tolle Verpackungsideen dazu…

Persönlichkeit und Psychologie der Ästhetik

Kulturhistorisch ist die Verpackung also immer auch ein Statement: Wir zeigen Persönlichkeit und mithin auch, was wir uns leisten können. Schon Anfang des 2. Jahrhunderts war es unter wohlhabenden Chinesen beispielsweise Usus, Geschenke in Papier einzuwickeln – ein zu dieser Zeit sehr kostbares Produkt. Es war die Geburtsstunde unseres heutigen Geschenkpapiers: Aus dem Reich der Mitte wanderte die Technik der Papierherstellung über Japan im 7. Jahrhundert nach Arabien und rund 600 Jahre später nach Europa.

Bis ins 19. Jahrhundert blieb bunt geschmücktes und floral verziertes Geschenkpapier trotzdem weitgehend der Oberschicht vorbehalten. Erst die moderne Drucktechnik machte ab Anfang des 20. Jahrhunderts buntes Papier auch für die breite Masse erschwinglich. Mit der Erfindung der Plastikklebestreifen im Jahr 1930 gab es schliesslich kein Halten mehr. Der steigende Wohlstand während der Wirtschaftswunderjahre kurbelte die Nachfrage nach Geschenkpapier rasant an. Heute bringt der europäische Marktführer Zöwie – gegründet 1943 – jährlich rund 320 neue Dekors auf den Markt.

Rettet die Verpackung das Geschenk?

Es behaupte also bitte niemand, er habe keine passende Verpackung für sein Geschenk gefunden! Mitunter kann die nämlich auch über andere Unzulänglichkeiten bei der Auswahl des Präsents hinweghelfen. Jedenfalls versicherte mir das unlängst ein Bekannter, der seiner Freundin ernsthaft ein Fahrradflickset als Geburtstagsgeschenk besorgt hatte. Auf meine skeptische Reaktion hin, versicherte er mir prompt: „Aber ich hab’s wirklich schön eingepackt.“ Und das wird seine bessere Hälfte bestimmt genauso gesehen haben.

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