Nahezu alles ist verpackt – aus gutem Grund! Das Meiste, das wir kaufen wäre ohne Verpackung schlichtweg beschädigt, kaputt oder verdorben.
Doch was zeichnet gute, verbraucherfreundliche Verpackung aus? Zunächst sollte die Verpackung dem Inhalt entsprechen. Darüber hinaus muss sie leicht zu öffnen und im besten Fall wiederverschliessbar sein.
Nichts ist ärgerlicher als beim Öffnen der Müslipackung festzustellen, dass die Verpackung fast nur Luft enthält oder die Sicherheitsverschlüsse bei Reinigungsmitteln und Medikamenten sich nur schwer öffnen lassen. Besonders älteren Menschen bereitet das Schwierigkeiten. Deren Bedürfnisse werden beim Verpackungsdesign oftmals nicht berücksichtigt.
Verpackung kann also schnell zu Frustration führen, ob durch falsche Produktversprechen oder komplizierte Handhabung. Wenngleich das Design beim Kauf eine wichtige Rolle spielt, steht für den Kunden im Gebrauch ganz klar das Handling im Vordergrund.
Mogelpackung des Jahres
Wenn die Verpackung falsche Produktversprechen macht, ist das alles andere als verbraucherfreundlich. Produkte in grossen Verpackungen gaukeln mitunter eine grosse Füllmenge vor. Gleiche Verpackungsgrösse bei weniger Inhalt ist ebenfalls ein beliebter Trick den Preis von Supermarktprodukten unbemerkt zu erhöhen. Bei Verbrauchern kommen solche „Mogelpackungen“ jedoch gar nicht gut an.
Deutscher Verpackungspreis
Ganz im Gegenteil zu den „Mogelpackungen“ werden beim Deutschen Verpackungspreis die besten Verpackungen des Jahres in unterschiedlichen Kategorien vorgestellt:
- Gestaltung und Veredelung
- Funktionalität und Convenience
- Warenpräsentation
- Nachhaltigkeit
- Sicherheit
- Logistik und Materialfluss
- Neues Material
- Verpackungsmaschinen
- Nachwuchs (Schüler, Auszubildende, Studenten)
Im vergangenen Jahr 2018 wurden dabei 40 Verpackungen ausgezeichnet. Unter dem Gesichtspunkt der verbraucherfreundlichen Verpackung, einem besonderen Produkterlebnis und der Nachhaltigkeit möchten wir Ihnen einige Preisträger vorstellen.
Funktionalität und Convenience
Nach dem Kauf hat das Handling der Verpackung die grösste Bedeutung für den Käufer. Das italienische Unternehmen Smilesys spezialisiert sich auf wiederverschliessbare Verpackungen. Mit Smilesys Drop&Taste wurde eine Verpackung für Büffelmozzarella entwickelt:
Der Foliendeckel lässt sich bequem abziehen und legt zunächst Löcher frei, durch die die enthaltene Flüssigkeit bequem abgegossen werden kann. Zieht man den Foliendeckel nun weiter auf, wird eine grössere Öffnung freigelegt, durch die die Mozzarellakugeln entnommen werden können. Wird der Käse nicht vollständig aufgebraucht, lässt sich der Deckel wiederverschliessen und schützt das Produkt weiterhin.
Neben der verbraucherfreundlichen Handhabung setzt die Verpackung auch auf Nachhaltigkeit. Durch den fehlenden Kunststoffdeckel wird nach Angaben des Unternehmens 80 % Material zu vergleichbaren Verpackungen eingespart.
Wie das genau funktioniert ist im Video zu sehen:
Nachhaltigkeit
Bei Lebensmittelverpackungen wird mit aus Hygiene-Gesichtspunkten nach wie vor viel Kunststoff eingesetzt. Doch Verpackungen ohne Plastik rücken bei Verbrauchern immer mehr in den Fokus. Bei Kunststoff handelt es sich zum grössten Teil um Verbundmaterial, die Trennung ist so gut wie unmöglich und macht das Recyceln von Plastik zu einer grossen Herausforderung.
Mondi hat mit „barrierpack recyclable“ eine vollständig recyclebare Kunststoffverbundfolie entwickelt. Die Verpackungslösung eignet sich ideal für verschiedene Verpackungsformate und kann vielseitig eingesetzt werden.
Auch das deutsche Unternehmen Kneipp machte mit einem Lippenpflegeprodukt auf sich aufmerksam. Die Verpackung enthält neben Kunststoff das Naturprodukt Kork. Kork stellt eine nachwachsende Rohstoffquelle dar und kann als CO2-neutral eingestuft werden. Für den Lippenpflegestift wurden Weinkorken recycelt.
Die Umverpackung aus Graskarton unterstreicht den Umweltgedanken. Insgesamt transportiert die Marke das Image von Naturverbundenheit.
Nachwuchs
Die Preisträger unter den Schülern, Auszubildenden und Studenten sind ganz nah am Markt. Der Fokus liegt klar auf dem Verbrauchernutzen und nachhaltiger Verpackung. Mit Pasta Hunger können Bandnudeln aus der Verpackung heraus einfach portioniert werden. Shakyloop ist ein buntes Armband, gefüllt mit Snacks für unterwegs. Der Falt mich, zieh mich, drück mich Tee macht aus der Verpackung des Teebeutels im Handumdrehen eine Teebeutelpresse, um den Beutel nach dem Ziehen auszupressen.
Und bei The ShellBox, zu Deutsch Schalenbox, handelt es sich um eine Produktverpackung für Pistazien. Die Verpackung ist so konstruiert, dass ein Abfallbehälter für die Schalen integriert ist. Zudem ist sie wiederverschliessbar und mit dem Schalenabfall komplett kompostierbar. Dadurch bietet die Verpackung eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Plastikbeuteln.
Mehr als nur Verpackung
Vergleicht man Mogelpackungen mit den Preisträgern des Verpackungspreises wird eines schnell klar: Verpackung ist nicht gleich Verpackung!
Umweltfreundliche und verbraucherfreundliche Verpackungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und Akzeptanz: Die Verpackung bekommt eine Zusatzfunktion, die dem Verbraucher den Umgang mit dem Produkt erleichtert. Zudem wird der Lebenszyklus der Verpackung dabei verlängert. Der Einsatz von recyclebaren Materialien schont Ressourcen und schützt so die Umwelt.
Das Thema Umweltschutz und nachhaltige Verpackung nachhaltige Verpackung ist uns ein besonderes Anliegen. Wenn auch Sie Unterstützung bei umweltfreundlicher Verpackung benötigen, beraten wir Sie gerne mit individuellen Lösungen.