Papierformate Papierqualität

DIN Papierformate und Papierqualitäten

11 min lesen 03 April 2018
Strahlend weisse Zähne sind ein Statussymbol. Die gute Hausfrau hat erst dann Ruhe, wenn die Wäsche strahlend weiss an der Leine flattert. Glaubt man dem Werbefernsehen, ist alles was sauber, rein und unschuldig ist, auch zwingend weiss. Auch Papierqualität wird hauptsächlich nach dem Weissegrad – oder eben der sogenannten Weissheit- bemessen. Je weisser das Papier, desto wertiger wirkt es. Daneben entscheiden Opazität, Grammatur und Papierstärke über die Papierqualität. Wir erklären die drei Faktoren, die die Papierqualität messbar machen. Und wir erklären unterschiedliche Papierformate.

Gezielt weiterlesen:

Mehr zu WeissegradMehr zu OpazitätMehr zu PapierstärkeMehr zu DIN Formate

Weissegrad

Papierformate können wir einfach vergleichen. Als wie „weiss“ ein Papierbogen empfunden wird, hängt aber davon ab, wie stark das Licht vom Papier reflektiert wird. Eine relativ subjektive Sache also, und abhängig von Licht- und Augenverhältnissen. Das menschliche Auge nimmt geringe Abweichungen kaum wahr.

Objektiv vergleichbar machen es die Angaben nach ISO 11475:2004 oder nach CIE. Die ISO-Skala wird vorwiegend für recycelte Papierarten verwendet und bewegt sich zwischen Werten von 50-70 ISO (wird auch Presseweiss genannt) und 110 ISO. Je höher der Wert, desto weisser das Papier.

Die Abkürzung CIE steht für Commission Internationale de l’Éclairage (frz.: die „Internationale Beleuchtungskommission“), welche sich umfassend mit Farben beschäftigt und auf dem Gebiet der Standardisierung zum Beispiel mit bekannten Institutionen wie der ISO (International Organization for Standardization, dt.: Internationale Organisation für Normung) zusammenarbeitet. Je höher der Messwert, also der Weissegrad ist, desto „weisser“ ist das Weiss. Bei Papieren für das Büro liegt er bei ca. 160. Ein hoher Weissegrad sorgt dafür, dass das Papier hochwertig wirkt und Farbdrucke leuchtende und ausdrucksstarke Farben aufweisen. Der Höchstwert auf der CIE-Skala liegt bei 171. Unterschieden werden die Papierklassen RECYCLED, UNIVERSAL, BUSINESS und PREMIUM, siehe Grafik.

Grammatur und Papierstärke

Die Grammatur ist ein Indiz für die Qualität eines Papiers und beschreibt das Flächengewicht, also das Gewicht des Materials im Verhältnis zur Fläche. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Papierstärke. Sie wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m², g/qm oder gqm) angegeben. Die Standard Kopierpapiere haben in der Regel eine Grammatur von 80 g/m². Man spricht in diesem Fall auch von 80g (Gramm) Papier. Ein zu geringes Flächengewicht führt dazu, dass das Papier leichter knickt oder reisst und nicht für doppelseitigen Druck geeignet ist, weil der Druck zu stark durchscheinen würde. Die Papierstärke bestimmt auch das Papiergewicht und kann somit die Kosten für den Versand beeinflussen. Um Porto zu sparen werden Briefe deshalb oft auf Papier mit geringerer Grammatur gedruckt. Parallel zu den Begriffen Grammatur und Papierstärke wird auch der Begriff Papierqualität verwendet.

Opazität

Die Opazität eines Druckerpapiers spielt vor allem für den Duplexdruck (den beidseitigen / doppelseitigen Druck) eine Rolle. Opazität ist das Gegenteil von Transparenz und beschreibt die Undurchsichtigkeit eines Materials. Die Opazität wird auf einer Skala von 0 % (komplett durchsichtig) bis 100 % (komplett undurchsichtig) angegeben. Eine Opazität von mindestens 80% ist erforderlich, damit ein Papier beidseitig bedruckt werden kann. Ist die Opazität des Papiers zu gering, scheint der Druck auf der Rückseite durch und der Inhalt wird unleserlich.

Papierstärke

Die Papierstärke beschreibt die Dicke des Papiers in mm oder µ. Druckerpapiere für die Anwendung im Büro bewegen sich in der Regel bei einer Papierstärke von 0,1 mm. Mit dem blossen Auge ist der Unterschied nicht erkennbar. Eine höhere Papierstärke beeinflusst natürlich die Wertigkeit, Griffigkeit und Opazität des Papiers positiv.

Zusammenhang Grammatur, Opazität und Papiergewicht

Natürlich bedingen sich die Begriffe gegenseitig. Papierbögen mit einer hohen Grammatur sind automatisch weniger durchsichtig und weisen damit auch eine höhere Opazität auf. Welches Papier ist nun das Beste? Das hängt sehr vom Einsatzzweck ab. Allgemein gilt Papier mit einem hohen Weissgrad und einer hohen Grammatur als „wertiger“. Bewerbungen, Präsentationen und Broschüren machen sich besser auf stärkerem Papier. Für den Versand jedoch spielt auch das Gewicht eine Rolle, und auch Umweltaspekte bestimmen, welches Papier Einsatz findet. Da Papier mit einem geringen Weissegrad meist einen hohen Recyclinganteil aufweist, ist es für sämtliche Zwecke perfekt, bei denen es rein um den Inhalt und weniger um den „Auftritt“ geht.

Nebenstehend die Formel für die Berechnung von Papiergewicht für den Versand – noch einfacher geht’s mit den Papiergewicht Rechnern im Web.

Was ist Universalpapier?

Als Universal Papier (auch Multifunktions-Papier) wird Papier bezeichnet, dass für alle alltäglichen Anwendungen und alle gängigen Bürogeräte verwendet werden kann. Die Oberfläche ist so beschaffen, dass sowohl die Tinte eines Inkjet-Druckers als auch der Toner eines Laserdruckers gut haftet und schnell trocknet. Ebenfalls ist Universal-Papier geeignet zum Kopieren und Faxen. Im Gegensatz dazu ist ein Spezialpapier nur für einen bestimmten Zweck ausgelegt. Ein Fotopapier hat z.B. eine glänzende Beschichtung und ist für geschäftliche Korrespondenz daher nicht geeignet.

Welches Papier eignet sich wofür?

 

GrammaturPapier geeignet für
80 – 100 g/m²Standard Büropapier für einfache Ausdrucke, Fotokopien, Korrespondenz
110 – 120 g/m²Hochwertiges Papier für offizielle geschäftliche Dokumente wie Briefpapier oder Broschüren
130 – 170 g/m²Starkes Papier für Flyer, Poster und Innenseiten von Broschüren
170 – 200 g/m²Karton, geeignet für Aussenseiten von Broschüren oder Magazinen, hochwertige Poster und doppelseitig bedruckte Flyer
200 – 250 g/m²Stärkerer Karton für stabile Aussenseiten von Broschüren und Magazinen sowie Postkarten
300 – 400 g/m²Ideale Papierstärke für Visitenkarten und Aussenseiten von Broschüren, aufgrund der Stärke jedoch schwerer zu verarbeiten

Die Entstehung der DIN-Papierformate

Wieso drucken wir eigentlich alle Briefe auf DIN A4 Papier? Und wie kann es sein, dass die meisten Kartenspiele und Tageszeitungen das gleiche Format haben? Im Umgang mit Papierformaten gibt es klare Regeln. Denn bekanntlich lieben wir Deutschen Normen. Das Deutsche Institut für Normung, kurz DIN, beispielsweise ist weltweit die grösste Einrichtung dieser Art. Eine der ältesten und wohl auch bekanntesten Normen des Institutes ist die DIN-Norm für Papierformate. Jedes neue Schulkind kommt bereits mit der DIN 476 Norm in Berührung wenn es heisst DIN A4 Heft oder DIN A5.

Wie entstand die DIN Norm für Papier?

Die DIN 476 gibt es bereits seit dem 18. August 1922. Der deutsche Mathematiker Dr. Walter Porstmann arbeitete zu diesem Zeitpunkt in Berlin bei dem „Normenausschuss der deutschen Industrie“ (heute: Deutsches Institut für Normung e.V.). Täglich hatte er bei seiner Arbeit mit zahlreichen Akten, Dokumenten und Papieren zu tun, alle in verschiedenen Formaten und Formen die nicht zusammenpassten und das Ordnen erheblich erschwerten. Als ordnungsliebender Bürokrat war das ein echtes Ärgernis für Porstmann, zugleich hatte er aber bereits die Umwelt im Blick: „Der Gewinn, der sich aus der Vereinheitlichung der Papierformate für die Allgemeinheit ergibt, ist besonders deswegen hoch anzuschlagen, weil er eine Schonung unserer kostbarsten Güter, der Wälder, bedeutet“, argumentiert Porstmann. Sein metrisches Modell brachte Ordnung ins System: Ausgangspunkt ist das Format A0 mit einer Grundfläche von einem Quadratmeter. Das Seitenverhältnis ist aber nicht 1:1 wie bei einem Quadrat, sondern 1:1,41. Bei A0 sind das also 840 auf 1.189 Millimeter. Diese Proportionen gelten für alle DIN-Formate. Deshalb kann man A0 so oft halbieren wie man möchte: ob einmal auf DIN A1, zweimal auf DIN A2 oder eben viermal auf die allseits bekannten 210 mal 297 Millimeter von DIN A4.

DIN steht als allgemeine Abkürzung für das Deutsche Institut für Normierung und bezeichnet bei Papierformaten Standardgrössen, die in Deutschland seit 1922 festgelegt werden.

DIN Formate sind die weltweit gängigste Angabe zur Grösse eines Papierbogens. Sie wurden später von fast allen Ländern als Standard adaptiert (Ausnahmen bilden z.B. die nordamerikanischen Staaten). Im Alltag gängige Formate sind z.B. DIN A2 (420 x 594 mm für Plakate), DIN A4 (210 x 297 mm für Briefe) oder DIN A6 (105 x 148 mm für Flyer). Im Bereich der Büroartikel wird Kopierpapier meist im Format A4 oder für grössere Ausdrucke DIN A3 benötigt. Mehr über die DIN Papierformate und deren Hintergrund: Normen erklärt – SN, DIN, EN, ISO und Co.

Die Vereinheitlichung der Papierformate

Bei seiner Vereinheitlichung ging Porstmann von einem rechteckigen Blatt von einem Quadratmeter Grösse aus, dem Format DIN A0. Das Verhältnis der beiden Seiten zueinander beträgt 1: ?2 (ungefähr 1:1,41). Mit Hilfe dieser Formel bleibt das Verhältnis der Seitenlängen immer gleich. Somit können alle kleineren Formate durch die Halbierung des Grundformates entstehen. Faltet man also DIN A0 einmal, entsteht DIN A1, zweimal gefaltet ergibt sich DIN A2, dreimal DIN A3, viermal DIN A4 usw. (siehe Grafik). Dieses sehr einfache Prinzip der Papiernorm verbreitete sich innerhalb von 14 Jahren in ganz Deutschland. 1975 wurde aus der DIN 476 die internationale Norm ISO 216, die sich schliesslich weltweit durchgesetzt hat. Lediglich die USA und Kanada nutzen andere Formate.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Papierformat

Die DIN- Papierformate nach DIN 476/ISO 216

Was bedeutet DIN A, DIN B, DIN C? Nach der DIN 476 gibt es vier Reihen, die mit A bis D bezeichnet und von 0 bis 10 durchnummeriert werden. Die Papierformate der DIN A-Reihe begegnen und beeinflussen uns sehr häufig im Alltag in Form von Briefen und Heften (DIN A4), Flyern, Postkarten und Toilettenpapier (DIN A6), Filmplakaten (A1) usw.. Die DIN A-Formate bilden daher auch den Ausgangspunkt für die Berechnung der anderen Papierformatreihen. Die DIN D-Reihe ist die kleinste der Reihen und findet nur wenig Verwendung, ein Beispiel der Verwendung ist die DIN D5, die für DVD Hüllen genutzt wird.

DIN B-Formate werden in erster Linie für Prospekthüllen und Mappen, Umschläge, Spielkarten und Etiketten (DIN B8), Reisepässe (DIN B7) und Bücher (DIN B5 und B6) genutzt. DIN B wird auch Bogenformat genannt, da sie mit wenigen Ausnahmen die Druckbogenformate für Drucksachen aus der DIN A-Reihe darstellen. Die DIN B-Formate sind grösser als die DIN A-Formate und zwar um ca. 1,19 m². Für die Breitenberechnung der DIN B Reihe wird die Wurzel aus dem gleichgrossen DIN A-Format, für die Längenberechnung jedoch die Wurzel aus dem nächstgrösseren DIN A-Format gezogen. DIN B4 wäre somit: Breite = A4 x Länge = A3.

Die Papierformate der DIN C-Reihe werden am Häufigsten für Umschläge (Briefumschläge und Versandtaschen) verwendet. Ausgangspunkt für die Berechnung von DIN C ist wieder die A-Reihe: Für die Breite wird die Wurzel aus der Summe des gleichgrossen A-Formates gezogen und für die Längenberechnung wird die Wurzel der Summe des nächstgrösseren DIN B-Formates gezogen. DIN C4 wäre damit: Breite = A4 x Länge = B3

Welches Blatt passt in welchen Umschlag?

Damit nicht jedes Format einzeln ausgerechnet werden muss, haben wir zur Vereinfachung in folgender Tabelle alle Formate der DIN A-C-Reihen mit Beispielen aus dem Alltag zusammengefasst:

Die DIN- Papierformate Übersicht

DIN AMasse B x H in mmAnwendungsbereichDIN BMasse B x H in mmAnwendungDIN CMasse B x H in mmAnwendung
A0841 x 1189Druckbögen, technische Zeichnungen, WandplakateB01000 x 1414C0917 x 1297
A1595 x 841Druckbögen, technische Zeichnungen, Plakate, Landkarten, WerbematerialienB1707 x 1000C1648 x 917
A2420 x 594Schreibtischunterlagen, Wandkalender, Wandkalender, Flip-Chart-Blätter, FotodruckB2500 x 707C2458 x 648
A3297 x 420Zeitungen, Notenblätter, Plakate, Fotografien, OrganigrammeB3353 x 500C3324 x 458
A4210 x 297Formulare, Briefpapier, Broschüre, Hefte, (Kinder-) BücherB4250 x 353Zeitungen, UmschlägeC4229 x 324Versandtaschen, Umschläge
A5148 x 210Flyer, Notitzblöcke, Buchdruck, ZeitschriftenB5176 x 250BücherC5162 x 229Umschläge
A6105 x 148Postkarten, Glückwunschkarten, Taschenbücher, TaschenkalenderB6125 x 176BücherC6114 x 162Umschläge
A774 x 105Taschenkalender, kleine Infobroschuren (zB Fahrplan, Kursplan, Veranstaltungskalender)B788 x 125ReisepassC781 x 114
A852 x 74Spielkarten, Bankkarten, Visitenkarten, Aufkleber, EtikettenB862 x 88EtikettenC857 x 81
A937 x 52PassfotosB944 x 62C940 x 57
A1026 x 37SonderbriefmarkenB1031 x 44C1028 x 40
Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * gekennzeichnet.





 

Kategorien