Haben Sie schon von dem „PPWR“ gehört? Es steht für den neuen EU-Vorschlag über Verpackungen und Verpackungsabfälle (Proposal on Packaging and Packaging Waste Regulation). Dabei handelt es sich um einen neuen Gesetzesvorschlag der Europäischen Kommission, der Ende 2022 auf den Weg gebracht wurde. Als Baustein des European Green Deals, soll es für ein einheitlich nachhaltigeres Europa bis 2030 (respektive 2040) sorgen. Diese Europäische Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung, oder umgangssprachlich das Verpackungsgesetz, wird neue Regeln für die Verpackung von Produkten im E-Commerce, (Take-away) Food und POS aufstellen. Es ist das erste Mal, dass Verpackungen für den elektronischen Handel in diesem Zusammenhang ausdrücklich erwähnt werden. Umso interessanter ist es zu sehen, welche Auswirkungen dies auf Online-Händler haben wird und wie RAJA Sie dabei bereits unterstützen kann. Für Schweizer Unternehmen ist das PPWR in zweierlei Hinsicht relevant: Beim Export von Waren in die EU, die von einem Importeur weiter verkauft werden und bei einem Direktexport zum Verbraucher. Lesen Sie weiter und machen Sie sich bereit für die Zukunft.
Das erwartet Sie in diesem Blogbeitrag
- Warum wurde die PPWR initiiert?
- Wie ist das Europäische Verpackungsgesetz zustande gekommen?
- Was beinhaltet das neue Europäische Verpackungsgesetz?
- Machen Sie sich bereit für das europäische Verpackungsgesetz
Warum wurde die PPWR initiiert?
Durchschnittlich produziert jeder Europäer jährlich beinahe 180 kg an Verpackungsabfällen. Dabei stellen Verpackungen einen der größten Verbraucher von frischen (unrecycelten) Materialien dar: Ganze 40% der Kunststoffe und 50% des Papiers werden in der EU für Verpackungen genutzt. Ohne entsprechende Gegenmaßnahmen wird der Anteil an Verpackungsmüll in der EU bis 2030 um weitere 19 % steigen, wobei Kunststoffverpackungen sogar um 46 % zunehmen werden. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wird aktiv nach nachhaltigen Lösungen für dieses Problem gesucht.
Des Weiteren gibt es EU-weit auf Länderebene sehr unterschiedliche Herangehensweisen und Vorschriften für den Umgang, Reduzierung und Recycling von Verpackungen. Dabei sind einige Länder Vorreiter und andere Nachzügler, was vor allem die Recyclingquote angeht. International agierende Händler stehen zudem vor der Herausforderung, allen Regelungen in den Ländern zu entsprechen, in denen sie aktiv sind. Dies gilt auch für Online-Händler, die ins Ausland versenden. Der neue EU-Vorschlag über Verpackungsabfälle soll diese EU-weiten Herangehensweisen auf einem höheren Standard harmonisieren und vereinfachen.
Wie ist das Europäische Verpackungsgesetz zustande gekommen?
Das Europäische Verpackungsgesetz ist nicht aus heiterem Himmel entstanden. Es ist das Ergebnis eines jahrelangen Prozesses, der darauf abzielt, unsere europäische Wirtschaft nachhaltiger und ökologischer zu gestalten. Im Folgenden listen wir die wichtigsten Meilensteine für Sie auf.
2015: Mit den Pariser Verträgen wurden internationale Vereinbarungen getroffen, um die Lebensfähigkeit unseres Planeten zu sichern. Das Ziel ist, dass wir gemeinsam weniger CO2 ausstoßen. Die Folgen dieser Vereinbarungen sickern Jahr für Jahr weiter in unser tägliches Leben ein; man denke nur an die Zunahme des Fahrens von Elektroautos oder das Verbot von Einwegplastik.
2019: Im Anschluss an die Pariser Vereinbarungen hat die EU den Green Deal ins Leben gerufen, eine Liste von Initiativen, die den Mitgliedstaaten eine modernere und sauberere Wirtschaft ermöglichen sollen. Ziel ist es, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2050 auf Null zu bringen. Außerdem soll das Wirtschaftswachstum von der Nutzung externer Ressourcen entkoppelt werden. Der Green Deal wurde unter anderem auf lokale und regionale Behörden übertragen.
Was beinhaltet das neue Europäische Verpackungsgesetz?
Konkret zielt die EU-Verpackungsverordnung (kurz PPWR) darauf ab, Verpackungen bis zum Jahr 2030 besser recycelbar und wiederverwendbar zu machen. Im Mittelpunkt steht dabei der Gedanke der Kreislaufwirtschaft: Die Verpackungen von heute sollen auch als Verpackungen von morgen dienen können. Außerdem werden Maßnahmen zur Verringerung von Verpackungsabfällen und zur Verringerung der Komplexität von Verpackungsmaterialien erwogen. Zum Beispiel durch eine bessere Trennung von Plastik und Papier.
- Das Hauptziel ist eine Reduzierung des Verpackungsmülls um 15% pro Mitgliedsstaat und Kopf bis 2040 (im Vergleich zu 2018). Würde an der jetzigen Entwicklung und Rechtsvorschriften nichts verändert werden, wäre das Abfallaufkommen bei Verpackungen in der EU bis 2040 um ca. 37 % höher.
- Um die Wiederverwendung bzw. das Nachfüllen von Verpackungen zu fördern, müssen Unternehmen den Verbrauchern einen bestimmten Prozentsatz ihrer Produkte in wiederverwendbaren oder nachfüllbaren Verpackungen anbieten, z. B. Take-Away Essen oder E-Commerce-Lieferungen. Ferner werden einige Verpackungsformate genormt und eine klare Kennzeichnung wiederverwendbarer Verpackungen vorgeschrieben.
- Unnötige Verpackungen wie z. B. Einwegverpackungen für Lebensmittel und Getränke, die in Restaurants und Cafés verzehrt werden, Einwegverpackungen für Obst und Gemüse, Miniatur-Shampooflaschen und andere Miniaturverpackungen in Hotels sollen verboten werden.
- Verpackungen sollen bis 2030 uneingeschränkt recyclingfähig werden. Um das zu erreichen, werden unter anderem Kriterien für die Gestaltung von Verpackungen vorgeschrieben und verbindliche Pfandsysteme für Kunststoffflaschen und Aluminiumdosen eingeführt. Zudem soll festgelegt werden, welche Verpackungsarten kompostierbar sein müssen, damit Verbraucher sie in den Biomüll werfen können.
- Darüber hinaus wird es verbindlich vorgeschriebene Recyclinganteile geben, die die Hersteller in neue Kunststoffverpackungen aufnehmen müssen. Das soll dazu beitragen, recycelten Kunststoff zu einem wertvollen Rohstoff zu machen, wie das Beispiel der PET-Flaschen im Kontext der Richtlinie über Einwegkunststoffartikel zeigt.
Derzeit (Stand 2023) handelt es sich nur um einen Legislativvorschlag. Dieser muss anschließend in eine Verordnung umgewandelt werden. Eine solche Verordnung ist eine gleichwertige und verbindliche Vorgabe für alle EU-Mitgliedstaaten, um einheitliche Regeln für den gesamten Markt zu schaffen. Sobald der PPWR in Kraft ist, wird er auch alle Einzelhändler im E-Commerce Bereich betreffen.
Viele der zukunftssicheren, umweltfreundlichen Verpackungen finden Sie bereits im RAJA-Sortiment – denn als Pionier des ökologischen Wandels, stehen wir gerne in der ersten Reihe. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, wie RAJA Sie schon jetzt auf das Europäische Verpackungsgesetz vorbereiten kann.
Machen Sie sich bereit für das europäische Verpackungsgesetz – mit RAJA
Verpackungen oder Packungen, die nicht dem europäischen Verpackungsgesetz entsprechen, dürfen in Zukunft nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Für E-Commerce-Unternehmen bedeutet dies also einen zusätzlichen Punkt, den es zu beachten gilt. Spüren Sie als Website-Betreiber plötzlich den heißen Atem im Nacken? Kein Grund zur Sorge! Im Folgenden stellen wir Ihnen einige RAJA-Verpackungen vor, mit denen Sie die meisten Anforderungen des PPWR bereits vorwegnehmen können.
1. Wählen Sie Verpackungen mit einem Circular-Design
PPWR-Anforderung: Das Europäische Verpackungsgesetz konzentriert sich stark auf die Form und Zusammensetzung von Verpackungen. Das Kreislauf-Prinzip spielt dabei eine große Rolle. Die Quintessenz ist, dass Sie in der Lage sein sollten, die Verpackungen von heute leicht in die Verpackungen von morgen umzuwandeln. Verpackungen, die sich leicht sortieren und innerhalb eines Abfallstroms recyceln lassen, werden bevorzugt. Dies wird auch als Monomaterialverpackung bzw. Einstoffverpackung bezeichnet: Eine Verpackung, die bspw. vollständig aus Papier und Pappe besteht, kann einfach sortiert und zu einem neuen Papierprodukt verarbeitet werden. So lässt sich der Rohstoffkreislauf leicht(er) schließen. Papier ist in dieser Hinsicht hervorragend, wie seine hohe Recyclingquote in Europa beweist.
Die Lösungen von RAJA: RAJA bietet eine riesige Bandbreite an Produkten an, die vollständig aus Papier, Karton oder PET bestehen. Damit verbessern wir die kurzfristige Kreislauffähigkeit der meisten Verpackungen. Diese Verpackungen sind das Ergebnis ständiger Innovation und einer engen Abstimmung mit unseren Lieferanten. Für fast jede traditionelle Verpackung können wir heute schon eine Alternative aus Papier oder recyceltem Plastik anbieten.
Mit den nachstehenden Neuheiten von RAJA können Sie eine Verpackung zusammenstellen, die vollständig aus einem leicht zu sortierenden Monomaterial besteht: Papier!
2. Wählen Sie recycelte Materialien
Anforderung des PPWR: Ab dem 1. Januar 2030 müssen alle Verpackungen neue Recycling-Grenzwerte erfüllen. Wie hoch diese Schwellenwerte genau sind, hängt von der Art der Verpackung ab. Für Kunststoff bedeutet dies zum Beispiel, dass jede Verpackung einen Mindestanteil an Post-Consumer-Rezyklaten enthalten muss. Dabei handelt es sich um Kunststoff, der aus recycelten Haushaltsabfällen gewonnen wird.
RAJA-Lösungen: Bei der Auswahl von Kunststoffverpackungen ersetzt RAJA zunehmend reines Neumaterial durch recyceltes Material. Insgesamt handelt es sich bereits um rund 500 Kunststoffprodukte, von Tüten über Luftpolsterfolie bis hin zu Luftkissen. Unser Ziel ist es, die Nachfrage nach diesem Rohstoff durch einen hohen Anteil an recyceltem Kunststoff in unseren Produkten zu steigern. Eine höhere Nachfrage nach recyceltem Kunststoff erhöht auch den Anreiz, Kunststoff wirklich gut zu sortieren. Damit sind wir dem gesetzlichen Rahmen, der jetzt gilt, um viele Jahre voraus.
Gut zu wissen: Bei RAJA entscheiden wir uns bewusst für recyceltes Plastik, das völlig transparent ist. Warum eigentlich? Oft sieht man Luftpolsterfolien oder Tüten, denen der Hersteller einen grünen Farbstoff beigefügt hat. Dieses grüne Aussehen macht den Verbrauchern deutlich, dass der Kunststoff ganz (oder teilweise) aus recyceltem Material hergestellt ist. Der Nachteil dabei ist, dass der Kunststoff später schwieriger wieder zu recyceln ist. Der grüne Farbstoff „verschmutzt“ nämlich den Prozess. Wenn Sie also umweltbewusst sind, sollten Sie immer Verpackungen aus recyceltem Kunststoff wählen, die vollständig transparent sind. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für beliebte Kunststoffverpackungen mit einem hohen Anteil an recyceltem Material:
Ebenso wichtig in dieser Geschichte sind unsere Produkte aus Recyclingpapier und -karton. Praktisch jeder Faltkarton aus Wellpappe von RAJA enthält einen hohen Anteil an recyceltem Material (im Durchschnitt 70 %). Bei der Auswahl neuer Produkte ist dieser Recyclinganteil für uns immer ein wichtiger Faktor. Auf diese Weise nehmen wir schon heute die Anforderungen von morgen vorweg. Außerdem lassen sich Verpackungsmaterialien aus Papier nach dem Gebrauch leicht sortieren. Wussten Sie übrigens, dass Karton bis zu 10 Mal recycelt werden kann? Wenn die Kartons einmal abgeschrieben sind, können sie leicht zu z. B. Toilettenpapier oder Zeitungspapier verarbeitet werden.
3. Vermeiden Sie unnötigen Verpackungsraum
Forderung des PPWR: Zu große Verpackungen adé! Das Europäische Verpackungsgesetz verlangt, dass Gewicht und Volumen einer Verpackung auf ein Minimum beschränkt werden – ohne die Sicherheit und Funktionalität der Verpackung zu beeinträchtigen. Mit anderen Worten: Es dürfen keine Verpackungen mit unnötigen Zwischenräumen, wie z. B. doppelten Wänden oder doppelten Böden, vermarktet werden, um ein größeres Produktvolumen vorzutäuschen. Nach der Einführung des Gesetzentwurfs werden maximal 40 Prozent leerer Verpackungsraum für Sammelverpackungen oder E-Commerce-Verpackungen erlaubt sein.
Die Lösungen von RAJA: Unter dem Motto «Jedes Produkt verdient eine maßgeschneiderte Verpackung» kann man bei RAJA aus einem Sortiment von 1’250 Kartongrößen und 1’300 Beutelgrößen wählen. So gibt es für jede Art von Produkt eine perfekt passende Verpackung. Das Ergebnis? Weniger leerer Verpackungsraum und weniger überschüssiges Polstermaterial. RAJA befürwortet auch die Verwendung von Versandtaschen als Ersatz für einen Karton. Polsterumschläge bieten einen guten Schutz für empfindliche Produkte und sind viel kompakter als Kartons. Sie sparen also sowohl Verpackungsmaterial als auch Transportkosten (= je kompakter Sie verpacken, desto weniger Transportvolumen beanspruchen Sie).
Sollten Sie doch einen Karton benötigen bzw. bevorzugen, können Sie einen höhenvariablen Karton wählen. Oder Sie finden die Verpackung, die perfekt zu Ihrem Produkt passt:
4. Verpackungen für den E-Commerce häufiger wiederverwenden und wiederbefüllen
Forderung des PPWR: Neben dem Recycling spielen die Wiederverwendung und Wiederbefüllung von Verpackungen eine wichtige Rolle. Der Gesetzentwurf enthält klare Vorgaben für die Gestaltung von Mehrwegverpackungen und die Häufigkeit ihrer Wiederverwendung. Nach dem Europäischen Verpackungsgesetz müssen ab 2030 10 % der Verpackungen im E-Commerce (Non-Food) wiederverwendbar sein. Bis 2040 soll dieser Anteil sogar auf 50 % aller Verpackungen erhöht werden. Das bedeutet, dass wir als Unternehmen nach einem neuen Weg suchen müssen, um mit Verpackungen umzugehen…
RAJA-Lösungen: Um die Wiederverwendbarkeit von Verpackungen zu gewährleisten, müssen wir in der Lage sein, die Rückführungslogistik in ausreichendem Umfang anzupassen. Die Branche arbeitet hinter den Kulissen hart daran, diesen blinden Fleck auf der Landkarte zu füllen. Unter anderem durch den Green Deal möchte RAJA einer der ersten Akteure sein, der sich an diesem Projekt beteiligt.
RAJA arbeitet aktiv an neuen Lösungen, um Verpackungen auf den Markt zu bringen, die ausreichend stabil, leicht biegsam und kompakt sind, um zurückgegeben zu werden. Vorzugsweise ist diese Art von Verpackung auch erneuerbar und recycelbar. Unser besonderes Augenmerk gilt dabei den Innovationen aus Karton.
Dank all dieser Anstrengungen können wir bei RAJA dafür sorgen, dass in der gesamten Produktions- und Nutzungskette viel weniger reine Rohstoffe benötigt werden und die Menge an nicht wiederverwertbarem Verpackungsmüll deutlich reduziert wird. Damit leisten wir unseren Beitrag zu einer Kreislaufwirtschaft und reduzieren gemeinsam mit unseren Kunden den Druck auf den Gesamtrohstoffverbrauch.